Skoda setzt Superb und Kodiaq unter Spannung
21. Mai 2025 Von Guido Reinking
Waren die erste PHEV-Generationen des Superb noch mit vergleichsweise kleiner Batterie und schwacher Ladeleistung zu bekommen, sind die neuen Modelle fast schon vollwertige Elektroautos: Statt mit 3,6 kW können sie nun mit 11 kW Wechselstrom und 50 kW Gleichstrom geladen werden. Damit lohnt es sich erstmals, auch unterwegs zu laden, statt Benzin zu tanken. Am Schnellader ist die 25,7 kWh große Batterie in 25 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen. Mit einer 11 kW Wallbox dauert der Ladevorgang 2,5 Stunden. Das alte Modell musste dafür noch 3,5 Stunden an die Box.
Lohn des Aufwands: Superb und Kodiaq verfügen als IV über mehr als 110 Kilometer rein elektrische Fahrstrecke. Genug für den elektrischen Alltag. Erst dann geht der Antrieb auf den 1,5 Liter TSI-Benziner über. Arbeiten beide Motoren zusammen, liegen an den Vorderrädern 110 kW (204 PS) an. Das maximale Drehmoment beträgt stattliche 400 kW und hat damit durchaus Diesel-Niveau.
Eins erste Ausfahrt im Superb Combi IV zeigt, dass die Werte nicht unrealistisch sind. Wer seinen Gasfuß im Zaum hält und Vollbremsungen vermeidet, wird sogar mit 110 elektrischen Kilometern belohnt. Die in zwei Stufen einstellbare Rekuperation führt Bremsenergie in die Batterie zurück. Der Übergang zwischen elektrischem und mechanischem Bremsen funktioniert kaum spürbar. Der Benziner setzt sich beim starken Beschleunigen (0-100 km/h in 8,1 Sekunden) akustisch deutlicher in Szene. Geräuschempfindliche Seelen werden versuchen, möglichst lang elektrisch zu fahren, was bis 140 km/h möglich ist.
Und das ist auch der Sinn des PHEV der zweiten Generation: Er soll überzeugte Verbrenner-Fans für den E-Antrieb begeistern. Das Gerücht, viele Vertreter benutzten den PHEV nur als Verbrenner und laden so gut wie nie, weist man bei Skoda zurück: Schließlich böten immer mehr Unternehmen für ihre Fahrzeugflotten Lademöglichkeiten auf dem Firmenparkplatz an. Zudem ist das elektrisch Fahren beim IV preiswerter als Benzin zu verbrennen – zumindest, wenn man an der heimischen Steckdose mit günstigem Strom lädt.
Der Superb Combi bietet auch als IV stattlichen Kofferraum an: 510 bis 1770 Liter kann der große Skoda wegstecken. Bei einem Leergewicht von 1854 Kilogramm lädt er inklusive Fahrer bis 571 Kilogramm zu. Auch das ist guter Vertreter-Standard.
Während der Superb auch als IV ein Meister des Komforts ist, kann der Kodiaq mit gleichem Antrieb da nicht ganz mithalten: Er rollt etwas härter ab. Seine Vorzüge liegen woanders: Die SUV-typische hohe Sitzposition und ein größerer Kofferraum (745-1945 Liter) sind hier zu nennen. Während es den reinen Verbrenner auch mit Allrad gibt, hat der Kodiaq IV allerdings nur Frontantrieb. Ein gebremster Anhänger darf dennoch 1900 Kilogramm wiegen.
Der Kodiaq IV ist anders als das Superb-Pendant schon für unter 50.000 Euro zu bekommen. Bei Verarbeitung und Materialanmutung sind beide Modelle mittlerweile auf dem Niveau von Premium-Marken angekommen: In der Sportline-Ausstattung schmeicheln Leder, Aluminium und Microfaser Augen und Händen.
Beide Modelle bieten zudem, was es bei den reinen Verbrennern nicht für Geld und gute Worte gibt: Vorheizen und klimatisieren im Stand. Per App kann die Kühlung oder Heizung programmiert werden, um den Innenraum vor Fahrtantritt auf die richtige Temperatur zu bringen.
Beide Modelle dürften die Erfolgsgeschichte der Marke in Deutschland fortschreiben: Skoda hat in den ersten vier Monaten des Jahres einen Marktanteil von 7,6 Prozent erreicht und damit den Rekordwert von 2024 (7,3 Prozent) nochmals überboten. Damit sind die Tschechen mittlerweile auf Platz vier und die beliebteste Importmarke in Deutschland. (aum)
Skoda Superb iV.
Photo: Skoda via Autoren-Union Mobilität
Skoda Superb iV.
Photo: Skoda via Autoren-Union Mobilität
Skoda Superb iV.
Photo: Skoda via Autoren-Union Mobilität
Skoda Superb iV.
Photo: Skoda via Autoren-Union Mobilität
Skoda Kodiaq iV.
Photo: Skoda via Autoren-Union Mobilität
Skoda Kodiaq iV.
Photo: Skoda via Autoren-Union Mobilität
Skoda Kodiaq iV.
Photo: Skoda via Autoren-Union Mobilität
Skoda Superb iV.
Photo: Skoda via Autoren-Union Mobilität